Starke Kurzsichtigkeit: Dicke Brillengläser und anderer Ärger

Wer stark kurzsichtig ist, hat’s nicht ganz einfach. Eine anwachsende Fehlsichtigkeit kann sogar die Netzhat schädigen.

Blind nach der Brille tasten, wenn man nachts aufwacht. Dicke Brillengläser, die wegen der hohen Dioptrienzahl verkleinernd wirken. Kontaktlinsen, die die Augen reizen. Einschränkungen beim Sport. – Alles nichts, worauf man nicht dankend verzichten würde. Ob du -6 Dioptrien hast, oder -16 – der Effekt ist praktisch der gleiche: ohne Brille blind wie ein Maulwurf. In manchen Fällen schreitet die Kurzsichtigkeit sogar fort: mehr oder weniger gleichmäßig, oder in Sprüngen mit längeren Pausen dazwischen. Meist ist die sogenannte Progression der Myopie auf Kindheit, Jugend und frühes Erwachsenenalter beschränkt, seltener erhöht sich der Dioptrienwert auch noch in späteren Jahren.

Warum das alles?

Die Entwicklung und Progression einer Kurzsichtigkeit hat ihre Ursache fast immer in einem verstärkten Längenwachstum des Augapfels. In den Jahren des körperlichen Wachstums wächst auch das Auge. Dadurch entfernt sich die Netzhaut weiter von Hornhaut und Augenlinse. Zunächst gleicht dieser Vorgang nur die leichte Weitsichtigkeit aus, mit der wir alle geboren sind. Bei manchen aber geht das Längenwachstum des Augapfels weiter, und die Brechkraft von Hornhaut und Linse ist nun im Verhältnis zum Weg der Lichtstrahlen von der Linse zur Netzhaut zu groß: Das scharfe Bild der Umgebung entsteht weit vor der Netzhaut, und auf die Netzhaut selbst fällt ein verschwommenes Durcheinander.

Warum und wie das Augapfelwachstum außer Kontrolle gerät, ist immer noch nicht klar. Als sicher gilt heute, dass es einerseits eine erbliche Veranlagung zur Kurzsichtigkeit geben kann, und dass andererseits Tageslichtmangel in der Kindheit eine entscheidende Rolle spielt. Auch viel Naharbeit steht schon seit 150 Jahren hartnäckig im Verdacht, einen Beitrag zu leisten (also Schularbeit,Lesen, heute natürlich Bildschirme) – wird aber von der modernen Forschung gar nicht mehr in den Vordergrund gestellt.

Höherbrechendes Glas, dichter vor den Augen: So werden Brillengläser dünner

Brillengläser in Form von Zerstreuungslinsen rücken das scharfe Bild weiter nach hinten Richtung Netzhaut. Je höher der Dioptrienwert, desto stärker gewölbt ist das Brillenglas – und Zerstreuungslinsen werden dadurch am Rand immer dicker. Hochbrechende Kunststoffe oder echtes Glas (Flintglas ist das Brillenglas-Material mit dem höchsten Brechungsindex) erreichen die gleiche Brechkraft mit geringerer Wölbung und ermöglichen so geringere Randdicken und entsprechend unauffälligere Brillengläser (selbstverständlich gibt es hochbrechende Brillengläser auch im EYEGLASS24 Angebot). Fassungen mit kleineren Brillengläsern sind ein weiterer Weg, Randdicke und Gewicht der Linsen zu verringern.

Je dichter die Brillengläser vor den Augen sitzen, desto kleiner ist bei Kurzsichtigkeit der effektiv benoetigte Dioptrienwert – bei sehr hohen Dioptrienwerten kann das tatsächlich schon einmal eine Dioptrie ausmachen! – und desto weniger faellt die verkleinernde Wirkung der Zerstreuungslinsen ins Gewicht. Kontaktlinsen denken diesen Gedanken zu Ende: Sie haben praktisch keine verkleinernde Wirkung und “sparen” Dioptrien. Leider sind Kontaktlinsen nicht völlig ohne Nebenwirkungen: Viele Langzeit-Linsenträger leiden an geröteten, gereizten und/oder schmerzhaft trockenen Augen – und für einige bleibt es nicht bei diesen kleineren Unannehmlichkeiten.

Augenlasern: Bei starker Kurzsichtigkeit leider selten eine Option

Vielen Kurzsichtigen erscheint Augenlasern als DIE Rettung: Hier wird “einfach” durch gezielten Materialabtrag im Zentrum die Hornhautoberfläche neu modelliert und so ihre Brechkraft an die Länge des Augapfels angepasst. Bye bye Brillengläser. Allerdings: Die Prozedur birgt ihre eigenen Gefahren, und je höher der zu korrigierende Dioptrienwert, desto riskanter ist der Eingriff. Klar: Sie können nicht einfach beliebig viel von Ihrer Hornhaut “abhobeln”. Irgendwann ist sie zu dünn, und die Gefahr einer baldigen oder längerfristigen Hornhautektasie (eine Destabilisierung der Hornhaut, die zu einer unkontrollierbaren Hornhautverkrümmung führt) steigt.

Deshalb werden verantwortungsvolle Augenärzte dir, wenn die Dicke der Hornhaut nicht ausreicht, anstelle von LASIK eventuell eine PRK empfehlen, die weniger Hornhautmaterial verschleißt, oder generell vom Augenlasern abraten. Lass dir das gesagt sein – mindestens ab -8 Dioptrien wird Augenlasern grenzwertig! OKe Sicht mit Brille ist besser als gar keine mehr. Als Alternative zum Lasern gibt es die Möglichkeit der Implantation einer Intraokularlinse (also sozusagen das “innere Brillenglas”…).

Der lange Augapfel schafft manchmal Probleme

Was Korrekturen von Brillenglas über Augenlasern bis Intraokularlinse nicht adressieren, ist die Länge des Augapfels. Auch wenn die Sicht optimal korrigiert ist, birgt die Dehnung der inneren Strukturen des Auges ihre eigenen Risiken.

Zu diesen gehören:

  • Glaskörpertrübungen (Mouches volantes) – harmlos, aber ärglich, wenn sie mitten im Gesichtsfeld herumschwimmen
  • ein erhöhtes Risiko, einen erhöhten Augeninnendruck (Grüner Star) zu entwickelten
  • und ein erhöhtes Risiko von Netzhautschädigungen.

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